Ausstellungen
Aktuelle Sonderausstellungen
Pressevielfalt in der Landwirtschaft
Wer in diesem Fall bei dem Wort „Presse“ zuerst an die Tageszeitung denkt, ist schief gewickelt: Hier geht es um die landwirtschaftlichen Maschinen zum Sammeln, Pressen, Binden und Laden von Silage, Heu und Stroh.
Musste man früher noch loses, beim Mähen bzw. Dreschen anfallendes Heu und Stroh aufwändig per Hand bündeln oder mit Rechen hochraffen und binden, um es anschließend auf dem Heuboden oder in die Scheunen einzubringen, erleichterte bereits 1901 die Erfindung der Presse (vorgestellt von der Fa. Welger aus Wolfenbüttel) diese Arbeit immens. Vor allem konnten Stroh und Heu durch das Pressen zu Ballen deutlich platzsparender eingelagert werden.
Ob als Quader oder Rundballen, ob mit Garn, Draht oder einem Netz zusammengebunden, ob niedrig- oder hochverdichtet: Die Sonderausstellung zeigt Funktion und Nutzen dieser Technik sowie die „Pressevielfalt“, die sich im Laufe der letzten 100 Jahre entwickelt hat. Zudem geht sie auf die Bedeutung und Verwendung von Stroh und Heu in der Landwirtschaft ein.
„Eigenbau und Eigenartiges“ –
Kurioses in der Landwirtschaft
Schon immer gab es findige Landwirte, die sich mit handwerklichem Geschick und Einfallsreichtum zu helfen wussten. Gelegentlich entstanden durch diese Eigenbauten sogar Gerätschaften, die von Landmaschinenherstellern weiterentwickelt und zur Marktreife gebracht wurden.
Viele dieser Konstruktionen wurden der Aufgabe oder dem Markt jedoch nicht gerecht: Zu kompliziert in der Bedienung, zu anfällig in der Technik oder schlicht zu teuer in der Anschaffung kam so manche Maschine nicht über eine Kleinserienfertigung hinaus und blieb buchstäblich ein „Unikum“.
In der Sonderausstellung zeigt das Schleswig-Holsteinische Landwirtschaftsmuseum – unterstützt durch private Landmaschinensammler – eine Zusammenstellung an verschiedenen Fahrzeugen und Geräten „Marke Eigenbau“ sowie kurios anmutende Maschinen, deren Funktionsweise sich auf den ersten Blick nicht unbedingt sofort erschließt oder deren Einsatz aus heutiger Sicht die Berufsgenossenschaft regelrecht in Schnappatmung versetzen würde.
Ob Ruhrstahl Geräteträger, elektrischer Mistkran mit Adler-Winden oder Hackteufel: Staunen, Wundern, Kopfschütteln garantiert!
Unsere Dauerausstellung
Mit Einführung der Dampflokomobile und des Verbrennungsmotors gab es eine Revolution in der Landwirtschaft: Ein Bauer konnte nun ein Vielfaches der bisherigen Fläche in kürzerer Zeit bewirtschaften. Zugtiere wie Rind oder Pferd und auch menschliche Muskelkraft verloren mit zunehmendem Maschineneinsatz in der Landarbeit somit nach und nach an Bedeutung.
Unsere Dauerausstellung zeigt den Strukturwandel in der Landwirtschaft vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis hin zur sogenannten modernen Landwirtschaft am Beispiel von Arbeitsgeräten und Landhandwerk sowie den technischen Wandel, mit einem Schwerpunkt auf Traktoren und Dreschmaschinen der 1930er bis 1970er Jahre.
Dithmarscher Bauernhaus
Das über 300 Jahre alte Dithmarscher Bauernhaus aus Osterrade wurde 1907 an seinen heutigen Standort versetzt und ist damit das zweitälteste erhaltene Freilichtmuseum Deutschlands.
Im Haus erfahren die Besucher, wie das Leben einer Bauernfamilie um 1850 aussah, als Mensch, Tier und Ernte noch unter einem Dach untergebracht waren.
Das Dithmarscher Bauernhaus ist derzeit saisonbedingt bis Frühjahr 2026 geschlossen.
Übrigens: Im Dithmarscher Landesmuseum könnt ihr auch in den Frühlings- und Sommermonaten heiraten!
Gerda-Nissen-Rosengarten
Zwischen Museumsgebäude und Dithmarscher Bauernhaus liegt der Gerda-Nissen-Rosengarten.
Hier betören 50 historische Fundrosen aus Schleswig-Holstein mit ihrer Pracht und ihrem Duft – vor allem während der Blütezeit von Ende Mai bis Ende Juni.
Die Rosenliebhaberin Gerda Nissen sammelte ab Mitte der 1970er Jahre die alten Rosensorten, die sie in Bauerngärten, auf Friedhöfen oder Knicks wiederentdeckte.
Die reiche Sammlung zieht Garten- und Rosenfans aus aller Welt an, nicht nur in der Blütezeit; denn auch im Herbst ist dieser besondere Garten mit den verschiedenen Hagebutten an den Sträuchern eine Pracht.

