Ausstellungen
Sonderausstellung 13.10.24 - 31.08.25
„Eigenbau und Eigenartiges“ –
Kurioses in der Landwirtschaft
Schon immer gab es findige Landwirte, die sich mit handwerklichem Geschick und Einfallsreichtum zu helfen wussten. Gelegentlich entstanden durch diese Eigenbauten sogar Gerätschaften, die von Landmaschinenherstellern weiterentwickelt und zur Marktreife gebracht wurden.
Viele dieser Konstruktionen wurden der Aufgabe oder dem Markt jedoch nicht gerecht: Zu kompliziert in der Bedienung, zu anfällig in der Technik oder schlicht zu teuer in der Anschaffung kam so manche Maschine nicht über eine Kleinserienfertigung hinaus und blieb buchstäblich ein „Unikum“.
In der Sonderausstellung zeigt das Schleswig-Holsteinische Landwirtschaftsmuseum – unterstützt durch private Landmaschinensammler – eine Zusammenstellung an verschiedenen Fahrzeugen und Geräten „Marke Eigenbau“ sowie kurios anmutende Maschinen, deren Funktionsweise sich auf den ersten Blick nicht unbedingt sofort erschließt oder deren Einsatz aus heutiger Sicht die Berufsgenossenschaft regelrecht in Schnappatmung versetzen würde.
Ob Ruhrstahl Geräteträger, elektrischer Mistkran mit Adler-Winden oder Hackteufel: Staunen, Wundern, Kopfschütteln garantiert!
Die Dauerausstellung
Mit Einführung der Dampflokomobile und des Verbrennungsmotors gab es eine Revolution in der Landwirtschaft: Ein Bauer konnte nun ein Vielfaches der bisherigen Fläche in kürzerer Zeit bewirtschaften. Zugtiere wie Rind oder Pferd und auch menschliche Muskelkraft verloren mit zunehmendem Maschineneinsatz in der Landarbeit somit nach und nach an Bedeutung.
Unsere Dauerausstellung zeigt den Strukturwandel in der Landwirtschaft vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis hin zur sogenannten modernen Landwirtschaft am Beispiel von Arbeitsgeräten und Landhandwerk sowie den technischen Wandel, mit einem Schwerpunkt auf Traktoren und Dreschmaschinen der 1930er bis 1970er Jahre.
Das Dithmarscher Bauernhaus
Das über 300 Jahre alte Bauernhaus wurde 1907 von Osterrade, ca. 20 km von Meldorf entfernt in der Geest, an den heutigen Standort versetzt. Damit ist es das zweitälteste erhaltene Freilichtmuseum Deutschlands.
Im Haus erfahren die Besuchenden, wie das Leben einer Bauernfamilie um 1850 aussah. Hier waren Mensch, Tier und Ernte unter einem Dach untergebracht: das Vieh in den Stallungen rechts und links der großen Diele, die Ernte auf dem Dachboden, und die Menschen im sogenannten Kammerfach im Anschluss an die Diele.
Hinter dem Bauernhaus befindet sich ein Bauerngarten, der im Wechsel der Jahreszeiten immer wieder anders schön ist.
Das Dithmarscher Bauernhaus hat von Anfang April bis Anfang Oktober geöffnet.
Übrigens: Im Dithmarscher Bauernhaus könnt ihr auch heiraten.
Der Gerda-Nissen-Rosengarten
Zwischen Museumsgebäude und Dithmarscher Bauernhaus liegt der Gerda-Nissen-Rosengarten. Hier werden mehr als 50 historische Fundrosen ausschließlich aus Schleswig-Holstein gehegt und gepflegt. Gerda Nissen sammelte die alten Rosensorten ab Mitte der 1970er Jahre in Bauerngärten, auf Friedhöfen oder Knicks.
Die reiche Sammlung gedeiht in einem eigens angelegten Garten und zieht Garten- und Rosenfans aus aller Welt an, nicht nur wenn von Ende Mai bis Mitte Juli die Rosen blühen und duften; denn auch im Herbst ist dieser besondere Garten eine Pracht mit den verschiedenen Hagebutten an den Sträuchern.